Für eine Welt ohne Gefängnisse und ohne sexistische Gewalt
Die Black Lives Matter-Bewegung hat die Forderungen nach Polizeiabrüstung und der Abschaffung repressiver Strafrechtssysteme gestärkt. Diese Systeme sind weltweit, insbesondere in den USA, von sexistischen, rassistischen und klassistischen Strukturen geprägt. Die Hauptbetroffenen dieser staatlichen Polizeipraxis und Inhaftierungen sind Schwarze Menschen und Frauen of Color.
Die Diskussion über den Abolitionismus ist jedoch komplex. Teile der Frauenbewegung fordern eine Verschärfung der Strafen und ein entschiedeneres staatliches Vorgehen gegen Täter sexualisierter Gewalt. Die Autorinnen argumentieren, dass ein radikaler Feminismus anerkennen muss, dass der Versuch, Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen, diese letztendlich nur verschärft.
Die Autorinnen, sowohl Wissenschaftlerinnen als auch langjährige Aktivistinnen, bringen ihre analytische Expertise und ihre Erfahrung in die Debatte ein. Ihr überzeugendes Plädoyer betont, dass Feminismus und Abolitionismus nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Sie betonen, dass geschlechtsspezifische Gewalt, staatliche Gewalt, häusliche Gewalt und Militarismus nur durch lokale und globale Organisierung langfristig bewältigt werden können.
Über die Autorinnen:
Angela Y. Davis ist eine emeritierte Professorin der University of California und gleichzeitig eine herausragende politische Aktivistin, Autorin und Rednerin. Seit den 1970er Jahren ist sie eine Ikone der Bewegung für die Rechte politischer Gefangener in den USA und engagiert sich weiterhin leidenschaftlich für die Befreiung der Schwarzen. Dabei kämpft sie gegen rassistische, geschlechts- und klassenbezogene Diskriminierung sowie gegen den Gefängnis-Komplex in den Vereinigten Staaten.
Beth E. Richie leitet den Fachbereich Kriminologie, Recht und Justiz und ist Professorin für African American Studies an der University of Illinois, Chicago.
Erica R. Meiners ist Professorin für Pädagogik sowie Frauen-, Gender- und Sexualstudien an der Northeastern Illinois University.
Gina Dent ist Professorin für feministische Studien und Rechtswissenschaften und widmet sich der Forschung im Bereich Literatur und Kultur der afrikanischen Diaspora sowie postkolonialer Theorie.