Inhalt
Die Stimmung in den argentinischen Stadien ist legendär. Wenn sich auf allen Tribünen Jung und Alt gemeinsam erheben und lauthals ihren Verein anfeuern, dann ist Gänsehaut garantiert. Die Gesänge der fanatischen Anhänger waren und sind Fanszenen auf der gesamten Welt Vorbild und Inspiration. Dabei ist Buenos Aires vielleicht der Ort, dem dieser besondere Zauber am stärksten innewohnt. Wenn hunderttausende Fußballfans dort Woche für Woche dem Spiel ihres Vereins entgegenfiebern und es vor einem superclásico kein anderes Thema auf den Straßen gibt, bestätigt sich einmal mehr, warum die Stadt als Welthauptstadt des Fußballs gilt.
Doch wie sieht es eigentlich hinter der Bühne aus, was spielt sich für das Auge zunächst unsichtbar in den Reihen der dichtgedrängt stehenden Schlachtenbummler ab?
Szenekenner Gustavo Grabia ist der Fachmann, wenn es um barra bravas im argentinischen Fußball geht. Mit einer außergewöhnlichen Sachkenntnis und Detailgenauigkeit erzählt er in La Doce das ungewöhnliche, manchmal erschreckende und verrückte Leben der barra brava der Boca Juniors – dem populärsten Verein in Argentinien. Dabei rekonstruiert er die Geschichte einer Mafia-Saga, die Schießereien, Straßenkämpfe mit Toten und Verletzten, illegale Geschäfte sowie Verrat, Rache und weitreichende Verbindungen zu Gesetzeshütern, Gewerkschaften und der politischen Macht umfasst.
Die im Buch geschilderten Vorgänge und Machenschaften beziehen sich somit nicht allein auf die Fankultur und beschränken sich nicht darauf, ausschließlich ein farbenfrohes Bild der Kurve zu zeichnen. Nein, sie bringen dem Leser einen bestimmten Teil des komplexen argentinischen Alltags nahe, der manchmal verrückt und unverständlich scheinen mag und sicher viele Rätsel und Fragen aufwirft. Fragen, auf die das Buch La Doce Antworten gibt.