Inhalt
Das Verhältnis der Linken zum Sport ist ambivalent. Kritische Stimmen sehen den Sport als ›Opium des Volkes‹, als Ausdruck bürgerlichen Konkurrenzdenkens und als Bollwerk des Nationalismus. Sie betonen seine politische Vereinnahmung und ökonomische Ausbeutung. Gleichzeitig wurden in der Geschichte der Linken immer wieder Aspekte des Sports betont, die in Einklang mit einem sozialistischen Zusammenleben gesehen wurden und dieses fördern sollten: Teamgeist, Respekt, Solidarität, internationale Verständigung und körperliche Geschicklichkeit.
»... ein äußerst prägnantes Büchlein [...], das trotz aller Kürze nicht oberflächlich oder rein abstrakt bleibt, sondern durch spannende Anekdoten und Beispiele Lust auf weitere Beschäftigung mit dem Thema macht.« Simon Schaupp, graswurzelrevolution 390, Sommer 2014
Gabriel Kuhn stellt die unterschiedlichen Positionen dar und geht der Rolle des Sports in linker Geschichte nach: von der Arbeitersportbewegung bis zur alternativen Sportkultur der Gegenwart, die sich im Kontext basisdemokratischer Werte, sozialer Bewegungen und Prinzipien von Selbstverwaltung und DIY (Do It Yourself ) entwickelt hat. Gleichzeitig wird die gesellschaftspolitische Rolle des Sports beleuchtet, die ihn seit Beginn des 20. Jahrhunderts wiederholt auch mit Widerstandsbewegungen in Berührung gebracht hat – sei es bei Protesten gegen sportliche Großereignisse, Reformbestrebungen innerhalb administrativer Strukturen oder der Entwicklung alternativer Fankultur.
»Ein hervorragender Überblick darüber, wann und wo der Sport historisch zur Emanzipation beigetragen hat und welche linken Gruppierungen sich bis heute im Sport tummeln.« Jens Uthoff, taz, 26.07.2014