Freund*innenschaften

Mehr als eine Privatsache – über das Potenzial von Freund*innenschaft für die politische Praxis

Das Ziel ist Gerechtigkeit, aber mit wem können wir sie erreichen? Die Frage ist keineswegs eine Randfrage, die neben angeblich zentralen politischen Diskussionen gestellt wird, sondern ein explizit politisches Thema, das im Zentrum jeder sozialen Bewegung steht.

Es lohnt sich, über einen anderen Begriff der politischen Praxis nachzudenken: Freund*innenschaft. Meistens wird dieser Begriff ins Private verbannt und aus dem politischen Terrain verdammt. Dabei sind Freund*innenschaften genuin politische Beziehungen, deren grundlegende Charakteristika unseren Blick auf die Welt transformieren.

In Zeiten multipler Krisen und wachsender globaler Ungleichheiten verfolgt dieser Essay bereits bestehende Theorien zur Freund*innenschaft, um diese anschließend für einen Begriff der Freund*innenschaft als politische Praxis produktiv zu machen.

Über die Autor*innen:

Bahar Oghalai (M.A.) hat an der TU Darmstadt, der University of Massachusetts Dartmouth, der Humboldt Universität zu Berlin sowie am King’s College London Soziologie und Politikwissenschaft studiert. Seit 2019 ist sie als Forscherin und Dozentin tätig und hat an verschiedenen Forschungs- und Universitätseinrichtungen gearbeitet, darunter das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung und die Alice-Salomon-Hochschule. 

María do Mar Castro Varela ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Sie hat einen Abschluss in Diplom-Psychologie, Diplom-Pädagogik und einen Doktortitel in Politikwissenschaften. Zusätzlich ist sie Mitglied der Forschungsgruppe "Radiating Globality" und hat 2017 das bildungsLab* ins Leben gerufen.