Aktivismus und Pop haben ein Geschlecht
Was passiert, wenn Theorie auf popkulturellen Alltag trifft? Wenn linke Aktivist_innen sich mit Feminismus und Queer Theory auseinandersetzen? Wie können feministische Konzepte in der Praxis genutzt werden – beim Veranstalten von Konzerten, dem Dreh emanzipatorischer Filme, der Organisation von Partys oder im Alltag? »Play Gender« stellt aktivistische, (queer-)feministische Ansätze und Interventionen im popkulturellen und im politischen Feld vor, ganz bewusst auch solche von Männern. Das Buch versammelt Beiträge zum Älterwerden im Pop, zu Critical Whiteness, Sexismus in der radikalen Linken und Gender in der Clubkultur. Darüber hinaus berichten Aktivist_innen von Orten wie dem Leipziger Conne Island, von Aktionen wie dem Slutwalk, von ihren Projekten und Erfahrungen, und Kulturschaffende geben ganz praktische Ratschläge für das eigene Arbeiten. In Gesprächsrunden wird diskutiert, was feministische Medienarbeit leisten und wie politisch das Theater sein kann.
Im Fokus steht nicht nur die Frage, was Generationen dabei verbindet, sondern auch, ob und wie Interventionen im Feld Feminismus und Gender im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren etwas verändert haben. Darüber reflektieren Künstler_innen, Kulturschaffende und linke Aktivist_innen, und auch darüber, wie sich die Auseinandersetzung mit Geschlecht im Alltag konkret auf ihre Arbeit auswirkt und welche Utopien sie verfolgen.
FEMINISMUS
Mithu M. Sanyal: Im Westen was Neues. Warum wir wieder über Sexismus debattieren
Fluidität genießen. Interview mit Hinter den Brüsten
Ina Klären / Anne-Carina Lischewski: Slutwalk ? keine Angst, keine Schuld, keine Scham. Von neuen Aktionsformen und alten Leerstellen
[i:waibz]: 2011, das Jahr der Slutwalks
One-Woman-Show. Interview mit Katja Röckel
Vojin Saša Vukadinovic / Melanie Groß: Musealisierung und Verflachung. Ein Gespräch zu (Queer-)Feminismus und Universitätsbetrieb
Andreas Kemper: Geschichte der profeministischen Männerbewegung
Männerbewegungen & Feminismus. Fraktionen, Bündnisse und Protest Interview mit Sebastian Scheele Macker Massaker: Macker mit Reflektionshintergrund
Keine Vornamen, keine Fotos. Interview mit Stefanie Hochmuth
Anna Seidel: Netzfeminismus. Blogs, Hashtags und Strategien gegen Hate Mail
Fiona Sara Schmidt: Nische mit Power. Ein Roundtable zum Thema feministische Medien und Musikjournalismus
KULTURARBEIT
Sarah Diehl: … ich kam dazu wie die Jungfrau zum Kind. ProChoice-Aktivismus und Dokumentarfilme – eine Evolutionsgeschichte
Hormone mit Hochkonjunktur. Interview mit Françoise Cactus
Jonas Engelmann: Girl Commando. Eine feministische Comicgeschichte
Genderinstrumente. Interview mit Laura Landergott
Yori: Trouble X. gender is performance
Nilpferd im Kopf. Interview mit Julie Miess
Tine Plesch: Das Frauenbild in der bundesdeutschen Popmusik: zum Beispiel HipHop
Sookee: Es heißt nicht: ›Fick Deine Mutter‹, sondern ›Grüß Deine Mutter‹. Heterosexistische Kackscheiße im Rap erkennen und unterlaufen
Lob als Praxis. Interview mit Sandra und Kerstin Grether
Martin Büsser: Jenseits der Geschlechtergrenzen. Geschlechterverhältnisse in der Punk- und Hardcoreszene
Ärgern und Räume schaffen. Interview mit Unrecords
Vina Yun: Crying at the Discoteque. Alternativen zum Status quo der Clubkultur
Hi, Freaks!. Interview mit Christina Mohr
Kollektiv _tastique: _tastique!. Nach dem Ladyfest
Freiheit zur Innovation. Interview mit Thomas Frank
Fiona Sara Schmidt: Der Körper ist ein Monster. Ein Gespräch mit Julia Lämmle, Muda Mathis, Ilia Papatheodorou und Doris Uhlich
Das theoretische Accessoire. Interview mit Andrea B. Braidt
LINKE PRAXIS ?Teile des Herausgeber_innenkollektivs von »Fantifa«: Feminismus in der radikalen Linken – Fantifa
Die Rote Zora: Militanter Feminismus
Klarheit in Kleinigkeiten. Interview mit YASMO
Claire DeCoeur: Genderbaustelle Conne Island
Martina Minette Dreier: »We are what is next!«
Torsten Nagel: Feuer und Flamme dem Patriarchat. Roundtable zu (Queer-)Feminismus in der radikalen Linken
Queer_Feminismus-AG der Interventionistischen Linken Berlin: Präventiv Krankfeiern
Das Private ist politisch. Interview mit Alva Dittrich
Mart Busche: Fürchte dich, Bleichgesicht? Das Unbehagen in der Unmarkiertheit
ug defma: Die Unterstu?tzer_innengruppe DEFMA stellt sich vor!! DEFMA steht für: DIY – Emanzipatorisch – Feministisch – Militant – Autonom